Das erste EuroNetMed Training in Deutschland
Aufmerksamkeit spielt in der interkulturellen Mediation eine ganz besondere Rolle. Wie man mit den Herausforderungen einer Sttreitbeilegung im interkulturellen Kontext umgehen mag, war deshalb eines der herausragenden Themen des ersten Trainings, das die EuroNetMed Partner im Zuge des EU Projektes durchgeführt haben.
Das erste Training „Cross Border Mediation“ oder besser das Training zur Vorbereitung auf die internationale und interkulturelle Mediation wurde am 16. und 17. Mai unter der Leitung von Arthur Trossen, dem Projektkoordinator von EuroNetMed in Berlin durchgeführt. Die Trainer Dr. Katarzyna Schubert-Panecka und Prof. Dr. Frank Diedrich zogen die Teilnehmer spürbar in ihren Bann. Auf dem Foto sehen Sie, wie Dr. Katarzyna Schubert-Panecka die Teilnehmer fragt: „Was sehen Sie für eine Zahl?“. Dabei legte sie die Streichhölzer immer wieder in ein anderes Muster. Es ging darum auf das zu achten, was man nicht sieht. Gefordert wird eine Aufmerksamkeit, die dem Mediator nicht fremd sein sollte. Bei der interkulturellen Mediation geht sie noch weiter. Hier muss der Mediator auch das in Frage stellen können, was eigentlich selbstverständlich und eindeutig zu sein scheint.
Die Agenda passte sich den Bedürfnissen der Gruppe an. Neben einigen kurzen Einführungen in die Herausforderungen einer kulturell unabhängigen Wahrnehmung und Kommunikation war auch Prof. Dr. Frank Diedrich mit seinen Ausführungen zum internationalen Recht und dessen Auswirkungen auf die Mediation sehr stark nachgefragt. Internationales Recht, so erklärte er sei Kollisionsrecht. Mit ein paar Tricks, die er der Gruppe natürlich nicht verheimlichte, lassen sich Irritationen vermeiden.
Das Wissen, welches ein international oder interkulturell tätiger Mediator vorhalten muss, wird in einem Handbuch beschrieben, das die Teilnehmer noch ausgehändigt bekommen. Der Schwerpunkt der Veranstaltung in Berlin konnte sich deshalb auf praktische Übungen und beeindruckende Vorführungen beziehen, welche die Arbeit mit den Unterschiedlichkeiten der Kulturen im Denken und Handeln besser erfahrbar machte. Mit Bravour hatten die Teilnehmer, die übrigens fast insgesamt aus der „Basten Juristische Fachseminare“ Ausbildung in Mediation stammten, das von Dr. Katarzyna Schubert-Panecka eingeführte Rollenspiel bestanden. Hier ging es darum, die Scheu einer Türkin zu überwinden, um ihre Bereitschaft für eine Operation zu wecken. Wer hätte gedacht, dass es nur das Geschlecht des Arztes war, das ihre Verweigerung hervorrief?
Nach diesem begeisternden Auftakt werden drei weitere 2-Tagerainings wieder mit den bewährten Trainern statt finden. Das nächste Training ist in Altenkirchen, am 20. und 21. Juni. Ein weiteres Training in Koblenz, am 9. und 10. Juli.
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