Die Bedeutung der Konfliktbewältigung zwischen Kulturen und Nationen wird immer größer. Deshalb und weil die Integrierte Mediation selbst international aufgestellt ist, haben wir diese Ausbildung in das Vereinsportfolio genommen. Die Mediation gibt ganz unterschiedliche Zugänge und Möglichkeiten der Konfliktbewältigung auf internationaler und interkultureller Ebene. Sie ist deshalb sowohl ein sinnvoller Einstieg wie eine Erweiterung zur Mediationsausbildung.
EU Projekt als Grundlage
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Die Königsdisziplin der Mediation.
Dass die CBM (oder wie wir es nennen: die Inter-Mediation) eine Königsdisziplin ist, war die Erkenntnis aus dem EU-Projekt „EuroNetMed“, bei dem die Integrierte Mediation ein aktiver Partner war. Dort wurde zusammen mit unseren Partnerländern Frankreich und Bulgarien das erste Curriculum für eine CBM Ausbildung entwickelt. In Gesprächen mit erfahrenen Mediatoren aus der ganzen Welt waren wir zu dem Ergebnis gekommen, dass ein CBM Mediator naiv sein muss, wie ein kleines Kind. Das bedeutet, er braucht eine noch größere Aufmerksamkeit für die Phänomene des menschlichen Miteinanders und er muss auch das in Frage stellen können, was uns allen so selbstverständlich erscheint und wir nicht mehr zu hinterfragen pflegen. Sobald der Mediator international tätig wird, muss er zugleich sehr erwachsen sein. Jetzt kommt es zusätzlich darauf an, mit den Möglichkeiten der Mediation virtuos umzugehen und vor allem auch die rechtlichen Hintergründe zu erkennen. Er muss wissen, dass das internationale Recht ein Kollisionsrecht ist und das Verfahren so abstimmen, damit nicht nur die Mediation, sondern auch die Abschlussvereinbarung der Parteien erfolgreich und sicher ist.
Warum Inter-Mediation?
Der mit der EU-Richtlinie zur Mediation eingeführte Begriff der CBM (grenzüberschreitenden) Mediation führt zu kurz. Genau genommen muss zwischen der CBM und der internationalen Mediation unterschieden werden. dann kommen noch interkulturelle Aspekte hinzu, wenn sie nicht sogar den Schwerpunkt bilden. Die Integrierte Mediation, die als Verband hinter der ZFH Ausbildung „Interkulturelle Mediation“ steht, verwenet den Begriff Inter-Mediation, um anzudeuten, dass eine gute Ausbildung in diesem Bereich stets die rechtlichen, die internationalen und die kulturellen Aspekte im Blick haben muss.
Seminarursprung
Die ZFH bietet ein 2-tägiges Seminar zur Inter-Mediation an. Weil der Schwerpunkt auf den interkulturellen Besonderheiten liegt, wird das Seminar jedoch als interkulturelle Mediation bezeichnet. Die Ausbildung geht auf das EuroNetMed-Projekt zurück, mit dem die Entwicklung eines Ausbildungskonzeptes und die Durchführung einer Ausbildung zum Cross Border Mediator seitens der EU gefördert wurde.
Gegenstand, Ziel und Angebot
Bei der interkulturellen Mediation geht es um die Kommunikation in Streitfällen im multi-, inter- und transkulturellen Kontext. Es wird der Unterschied zwischen der interkulturellen Kommunikation und der interkulturellen Mediation erarbeitet, wobei das Eine nur wenig mit dem Anderen zu tun hat. Die interkulturelle Mediation ist der umfassendere Rahmen.
Kultur beeinflusst die Kommunikation mehr als wir denken. Kulturelle Unterschiede sind oft der Anlass zu Missverständnissen, die sich dann gerne – bewusst oder unbewusst – zu Konflikten ausweiten. In einer multikulturellen Gesellschaft ist die interkulturelle Kompetenz eine wichtige Bedingung für ein friedliches und konfliktfreies Zusammenleben. Das Erkennen von Missverständnissen ist in diesem Anwendungsbereich noch anspruchsvoller als bei binnenkulturellen Streitigkeiten. Dieses Seminar ist deshalb für Mediatoren besonders geeignet, die ihre Kompetenz in der Kommunikation und der Konfliktbeilegung erweitern möchten.
Das Seminar vermittelt die wesentlichen Kenntnisse über den Umgang mit Kulturen, die kulturbezogene Kommunikation, interkulturelle und internationale Konflikte und Konfliktfelder, die verschiedenen Formen der Mediation aus einer internationalen Sicht sowie Techniken zur Streitbeilegung über große Distanzen. Es wird ein Handbuch zur Verfügung gestellt. Daneben werden praktische Übungen angeboten.
Die Teilnehmer erhalten ein Zertifikat über eine 16-stündige Ausbildung, die auch zur Aufstockung einer Vorausbildung und gegebenenfalls auch zur Zertifizierung als Mediator verwendet werden kann. Teilnehmer können ausgebildete Mediatoren sowie Anfänger und Interessierte sein.
Agenda
Erster Tag, Beginn 9:30
- Einführung
- Begrüßung
Abstimmung der Agenda und Trainingsinhalte im Detail
Mediation ist nicht gleich Mediation - Das Kontinuum der Mediation
Darstellung der Erscheinungsformen, Stile und Mediationsweisen
facilitative, evaluative, transformative, integrierende und sondierende Mediation
Mediation als Konzept und oder Verfahren
Ausgangspunkt, Schnittstelle und Ziel - Übersicht: Mediation in Europa / Mediation weltweit
Der gemeinsame Nenner unter den Verfahren, Notwendigkeit der Vereinheitlichung und Abgleich - Die Mediation „von hinten“. Was mit jeder Kultur im Einklang ist
- Konflikte
Der methodische Umgang mit Konflikten
Konfliktanalyse und Konfliktdiagnose
Es gibt nicht nur EINE Konflikttheorie
Auseinandersetzung mit den Konflikttheorien,
Notwendigkeit der Konfliktanalyse
Die Konfliktdiagnose - Besonderheiten bei internationalen und interkulturellen Streitigkeiten
Erster Tag Mittagspause (ca. 12:30) - Was ist CBM?
Definitionsversuch
Internationale Konflikte
Interkulturelle Konflikte
Kompetenz des CBM Mediators - Rechtliche Grundlagen (Internationales Recht)
- Organisatorische Herausforderungen
- Kulturelle Herausforderungen
- Der (erweiterte) Werkzeugkoffer des Mediators
Zweiter Tag, 9:00
- Was ist Kultur?
Kultur und menschliche Prägung
Kulturelle Gemeinsamkeiten und Besonderheiten
Multi-, Inter- und Transkultur
Kulturkonflikte und deren Behandlung - Die Praxis
Magic of Mediation - Zweiter Tag Mittagspause (ca. 12:30)
- Die Praxis (Fortsetzung mit Übungen)
- Ablauf der Mediation bei CBM (Besonderheiten / Abweichungen)
- Fallauswahl
- Die Umsetzung
Einbeziehung in den Ursprungsberuf
Verwertbarkeit im Unternehmen / in der anwaltlichen Beratung / im Gericht usw.
Die Notwendigkeit der Vernetzung und Gestaltung von Kooperationen - Abschluss
Wie geht es weiter und was fang ich damit an?
Die Ausbildungsinhalte orientieren sich an der jeweiligen Zielgruppe. Steht diese und die Teilnehmerzahl fest, kann das Curriculum den Bedürfnissen angepasst werden. Das entscheidet dann über den Umfang der jeweils bereitgestellten Theorie und Praxisanteile. Die Teilnehmer bekommen Handouts (Mediation in Europa / CrossBorder Mediation).
Das Portfolio soll dazu beitragen, dass unsere Mitglieder über alle Informationen verfügen, um sich in der Welt der Mediation sicher zu bewegen, denn so verstehen wir uns. Klicken Sie auf das Logo, um zum Portfolio zurückzukommen.