„Es geht um elementare Demokratie“ sagt Oliver Nachtwey (Ökonom und Soziologe an der Universität Trier) in einem Interview für das »Trend Update« ( :zukunfts|insitut, Kelkheim).
Jeden Morgen ab 5:30Uhr bekommt man im Fernsehen schon mal die „Handlungsanweisung“ für den Tag serviert. Jeder glaubt, wenn man nur lange genug „in der Scheiße“ wühlt, damit dann ein öffentlich wirksames Thema gefunden zu haben. Jeden Morgen ab 5:30h bekommt man gesagt, dass man ein Wutbürger sei und nicht mit dem einverstanden ist, was da so alles in der Welt los ist. Jeder glaubt, dass es ausreicht, einen Zustand/eine Handlung zu beschreiben. Und „alle“ sind dann der Meinung, damit sei es dann auch erledigt. Wenn man dann beobachtet, was daraufhin geschieht, dann könnte man durchaus den Eindruck bekommen, niemand hätte wirkliches Interesse daran, wirklich etwas zu ändern. Was fehlt denn da?
Es fehlt das richtige „Werkzeug“! Eine Möglichkeit, mit der man eine Entscheidung, eine Veränderung, eine Beteiligung so umsetzt, das ALLE Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden sind (und eben nicht mehr wütend). Eine Möglichkeit, mit der man möglichst viele Menschen an einer Entscheidung beteiligen kann, und es trotzdem noch überschaubar, organisierbar und transparent.
JETZT gibt es dieses „Werkzeug“! Es nennt sich SK-Prinzip®. Und es ist so einfach wie genial. Man mag es kaum glauben, aber es funktioniert tatsächlich. Mit Hilfe des SK-Prinzip® kann man in (je)der Demokratie endlich all die Dinge entschei bleibt den, die bisher auf großen Widerstand stießen. Und damit sind wir dann auch schon beim Kern des Prinzips: Es geht darum, den Widerstand mess- und (damit) sichtbar zu machen – vor Augen zu führen – um diesen dann überwinden zu können.
Um es einfach auszudrücken: Es geht darum, dass möglichst viele Vorschläge entwickelt und berücksichtigt werden, um dann den Vorschlag auswählen zu können, der den geringsten Widerstand auslöst und damit dann (logischerweise!) von der Mehrheit getragen wird. Schwupps. Endlich ein Ergebnis! Und – wie Mediatoren zu sagen pflegen: „dieser Vorschlag gilt!“ Und dann ist auch Schluss mit „Palaver“, dann geht’s vorwärts.
Durch die Messung des Widerstandes können Vorschläge so nahe an einen gemeinschaftlichen Konsens gebracht werden, dass am Ende die gesamte Gruppe das Ergebnis nicht nur trägt, sondern sich auch engagiert an der Umsetzung dieses Ergebnisses beteiligt. Echte Bürgerbeteiligung ist also doch möglich! Man muss bloß „das Köpfchen aufmachen“ und bereit sein, sich darauf einzulassen und mitzumachen!
Das SK-Prinzip® – das Prinzip des systemischen Konsensierens . . .
– erzeugt die geringste Unzufriedenheit in einer Gruppe
– wird von allen gemeinsam am leichtesten angenommen
– kommt dem Konsens am nächsten
– kommt daher auch dem allgemeinen Interessensausgleich am nächsten
– erzeugt somit das geringste Konfliktpotential
– und kommt daher als Problemlösung am ehesten in Frage.
. . . und es ist die Qualität eines Vorschlages in den Augen der Gesamtgruppe, die entscheidet, ob ein Vorschlag konsensiert wird oder nicht. Diese Qualität ist unabhängig von der Größe der Gruppe, welche den Vorschlag eingebracht hat. Daher haben auch Vorschläge, welche von Minderheiten oder sogar von einem Einzelnen eingebracht werden, durchaus Erfolgschancen. Stimmzahlen haben als Machtfaktor ausgedient. Dies wurde bei Projekten immer wieder beobachtet.
Wer egoistische Interessen vertritt, wird Widerstand ernten. Daher wird auch der Gruppenwiderstand gegen einen so gearteten Vorschlag hoch sein. Da unter den Bedingungen des SK-Prinzips® der Vorschlag mit dem geringsten Gruppenwiderstand gesucht wird, ist so ein Vorschlag also chancenlos.
Hier gilt: Wer machtorientierte oder egoistische Vorschläge einbringt, wird Widerstand ernten und kann sich deswegen nicht durchsetzen. Nur wer fähig und bereit ist, in seinen Vorschlägen neben den eigenen Interessen auch die Interessen der Anderen möglichst weitgehend zu berücksichtigen, hat damit Erfolgschancen. Nicht machtstrebende Egoisten, sondern gemeinschaftlich denkende Menschen formen die Entscheidungen nach dem SK-Prinzip. Systemisches Konsensieren ist ein Entscheidungsinstrument, ohne ein Machtinstrument zu sein. Jeder, der mit seinen Vorschlägen erfolgreich sein will, muss schon aus eigenem Interesse bemüht sein, die Wünsche und Meinungen der anderen anzuhören und sie zu verstehen, um sie angemessen berück-sichtigen zu können. Gruppen, in denen konsensiert wird, zeigen daher ein Gruppenklima des gegenseitigen Verstehen-Wollens und der Gemeinsamkeit. In diesen Gruppen verstehen die Menschen, dass es jetzt ausschließlich um eine aus Gemeinschaftssicht möglichst gute Lösung geht.
Und zwar nicht aufgrund von moralischen Forderungen, sondern aus systemischen Gründen. Das Ende von Mehrheitsabstimmungen – eine einfache Mehrheit reicht nicht mehr – die Macht der Stimmenzahlen hat als Entscheidungsprinzip ausgedient. Stattdessen zählt die Qualität des Vorschlags aus der Sicht der ganzen Gruppe, also hinsichtlich seiner Nähe zum Konsens und somit zum größtmöglichen Interessenausgleich.
Das SK-Prinzip kann eingesetzt werden:
1. um Gruppenentscheidungen zu treffen.
2. um Probleme innerhalb von Gruppen durch die jeweilige Gruppe selbst zu lösen.
3. um eine Anzahl von Alternativen gemäß ihrer Qualität in den Augen einer Gruppe zu reihen.
4. zur Lösung beliebiger komplexer Aufgabenstellungen durch eine Gruppe
Bei den obigen 4 Punkten ist etwa gleiche Verantwortlichkeit und Betroffenheit der Teilnehmer Voraussetzung. Der Pilot eines Jumbojets wird zum Beispiel nicht mit seinen Passagieren konsensieren, ob er beschleunigen soll oder nicht: dazu sind Kompetenz und Verantwortlichkeit zu unterschiedlich. Falls die etwa gleiche Verantwortung und Betroffenheit nicht gegeben ist, kann Konsensieren trotzdem zum Erfolg führen, wenn zumindest der gute Wille der überwiegenden Mehrheit vorhanden ist. Am Beispiel des Piloten sieht man jedoch, dass der gute Wille allein nicht ausreicht.
5. als Ersatz für den derzeitigen Mehrheitsentscheid
In den meisten Fällen wird dies ohne einschränkende Bedingungen möglich sein. In manchen Fällen wären Zusatzüberlegungen sinnvoll.
6. zur Lösung von Gruppenkonflikten
Die Voraussetzung dabei ist, dass die überwiegende Mehrheit der Gruppe ein echtes Interesse an der Lösung des Konflikts hat.
7. zur kooperativen Entscheidungsvorbereitung
Da dabei die Verantwortung für den Entscheid ohnehin von einem oder mehreren Verantwortungsträgern AUSSERHALB der konsensierenden Gruppe getragen wird, sind hierfür keine weiteren Voraussetzungen nötig.
Der Verband für integrierte Mediation e. V., Altenkirchen (Westerwald) veranstaltet am 24. Februar 2012 ein Einsteigerseminar zur Anwendung des SK-Prinzip®. Wer Interesse an einem Tool hat, mit dem ECHTE Beteiligung möglich ist und mit dem ECHTE Entscheidungen herbeigeführt werden, der sollte sich melden. Informationen gibt es unter: www.in-mediation.eu und unter: www.sk-prinzip.net.
„Ich behaupte, dass ich mit dem SK-Prinzip® JEDE Herausforderung löse. Egal ob „Stuttgart 21“ oder „Weltklimagipfel“ – es muss allerdings ein starkes INTERESSE an einer Entscheidung vorhanden sein! Und alle Beteiligten müssen bereit sein, diese Entscheidung dann auch zu tragen!“ sagt Peter Sander, zertifizierter SK-Experte.
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar schreiben zu können.