Marke statt Verfahren
Mit diesem Leitsatz ließe sich der Auftritt der Integrierten Mediation wohl am besten umschreiben. Es ist eine besondere Note in einer Welt, in der es schwer fällt genau zu definieren was Mediation ist. Nicht leichter fällt die Erklärung was Integrierte Mediation bedeutet. Zu viele Angebote machen die Verwirrung im Bereich der Konfliktbeilegung komplett. Nicht immer wird klar, wie sich die Verfahren gegeneinander abgrenzen, wer wofür einzustehen hat und welches Verfahren den besten Erfolg verspricht.
Konfliktmanagement
Dem Kunden geht es weniger um das Verfahren der Konfliktbeilegung als um die Konfliktbeilegung selbst. Sicher weiß er, dass es bei Gericht darum geht, Recht zu bekommen. Aber ist das wirklich so? Weiß er auch, dass der Rechtsfriede nichts anderes ist, als das Ende des Instanzenweges? Mit Frieden hat das wenig zu tun. Ja, das Urteil wird sicher auch Recht sprechen. Dass es gerecht ausfallen wird, wird allerdings nicht versprochen.
Ohne dass es den Kunden bewusst ist, sind sie die eigentlichen Konfliktmanager. Glauben sie, die Ursache für den Konflikt liegt bei ihnen, wenden sie sich an einen Therapeuten. Glauben sie der Andere sei die Ursache des Konfliktes, wenden sie sich an einen Rechtsanwalt. In beiden Fällen erklärt sich der angegangene Dienstleister für zuständig. Wer gelernt hat mit dem Hammer umzugehen, für den ist jedes Problem ein Nagel.
Komplexität
Was stets unterschätzt wird, ist die Komplexität des Konfliktes und der damit im Zusammenhang stehenden Fragestellungen. Meist geht es gar nicht um das Problem worüber gestritten wird. Der Konsument sollte sich darüber bewusst sein und stets hinterfragen, ob die gewählte Dienstleistung oder der Dienstleister die hintergründige Komplexität der Fragestellung überhaupt erfassen kann. Er sollte sich im Klaren darüber sein, dass das Recht nur eine auf Fakten und Rechtsfolgen reduzierte Komplexität abbildet. Die Frage drängt sich deshalb auf, ob und wie sich der Dienstleister auch auf Emotionen und Beziehungen einlassen kann. Hat er eine psychologische Ausbildung? Erkennt er die Einflüsse der Familie oder der Kollegen im Hintergrund? Kann er die Dynamik von Gruppen und Prozessen und vor allem die Ressourcen der Betroffenen korrekt einschätzen? Erkennt er ihre wahren Bedürfnisse? Kann er daraus den möglichen und den zu erzielenden Nutzen ableiten? Kann er die Reichweite eines Verfahrens beurteilen?
Es sind eine Menge Fragen, denen jede Konfliktpartei ausgesetzt wird. Woher weiß sie, dass der Profi die Antworten kennt?
Verfahren
Die Nachfrage nach einer Konfliktdienstleistung ist für den Konsumenten umständlicher geworden als er denkt. Letztlich wird es ihm zugemutet, die möglichen Verfahren zu kennen und zu identifizieren, um die passende Dienstleistung und die daran zu messende Kompetenz des Dienstleisters zu erkennen. Zieht er vor Gericht, dann ist der Anwalt sicherlich der naheliegende Dienstleister. Wohin wendet er sich aber, wenn er das Gericht vermeiden will? Glaubt er, das juristische Denken könne seine Gerichtsvermeidungsstrategie zum Erfolg führen?
Der Konsument sollte sich nicht hinters Licht führen lassen, wenn ihm jetzt die Mediation als eine mögliche Alternative zum Gericht vorgestellt wird. Leider wird sie oft behandelt, als wäre sie eine Domäne der Juristen, die den Weg in eine Billigjustiz eröffnet. Tatsächlich ist die Mediation etwas ganz anderes!
Man kann nicht oft genug darauf hinweisen. Bedenkt man, dass die Mediation nach einer Lösung sucht, die auf den Nutzen abstellt, die auf einem wechselseitigen Verstehen basiert, das die ganze Komplexität der Fragestellung erfasst, die nicht nur eine, sondern mehrere Lösungen miteinander vergleicht und die nur Lösungen im Konsens akzeptiert, mit denen alle einverstanden sind, gibt es eigentlich keine Alternative zur Mediation. Ein Vergleich der Mediation etwa mit dem Gericht jedenfalls wäre wie der Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
Konfliktbeilegung
Die verwirrende Komplexität macht in der Landschaft der Konfliktbeilegung auch vor der Mediation keinen Halt. Wer weiß schon wofür die Mediation steht und wer sie dementsprechend ausüben kann? Das Ausbildungszertifikat gibt dafür keinen Anhaltspunkt. Auch das Angebot verwirrt. So wie sich das Wort Konflikt mit beliebigen Begriffen zu beliebigen Fachrichtungen kombinieren lässt, so lässt sich auch die Mediation mit Haupt- und Eigenschaftswörtern zu beliebig vielen Anwendungsformen definieren, ohne dass der Konflikt diesen Einteilungen folgt. Trotzdem gibt es die systemische Mediation, die Generationenmediation, die Familienmediation, die Wirtschaftsmediation, die Schulmediation, die Gerichtsmediation, die Pflichtmediation, die Anwaltsmediation, die Telefonmediation, die Pendelmediation, …. (Eine Aufstellung der Mediationen ergibt sich aus dem Verzeichnis bei Wiki to Yes). Der aufmerksame Kunde lernt: Mediation ist nicht gleich Mediation. Auch lässt sich die Mediation nicht ohne weiteres mit anderen Dienstleistungen, wie etwa die anwaltliche Beratung kombinieren. Die formale Sicht auf die Verfahren zwingt den Dienstleister, den Konsumenten vor die Wahl zu stellen, ob er etwa als Anwalt oder als Mediator beauftragt wird. Welche Kriterien legt er der Auswahl zugrunde? Im Zweifel wird er für die anwaltliche Beratung und das Gerichtsverfahren plädieren. Es ist zwar weniger nützlich. Was aber das Zustandekommen und das Ergebnis anbelangt ist es dafür umso sicherer.
Integrierte Mediation
Die Integrierte Mediation beschreibt einen ganz anderen Ansatz vom Selben. Er wird deutlich, wenn die Mediation nicht als ein Verfahren im juristischen Sinn, sondern als ein nutzenorientierter Erkenntnisprozess verstanden wird. Dann ergibt sich eine gedankliche Matrix, die sich natürlich in der Mediation als ein Verfahren der verstehensbasierten Streitvermittlung auch im juristischen Verständnis wiederfindet. Allerdings beschreibt der kognitive Vorgang eine generelle, zum Konsens führende Logik, die sich auch in andere Verfahren und Vorgänge einbeziehen lässt. Für die Integrierte Mediation ist die Mediation deshalb in erster Linie eine Art des Denkens, das sich überall wiederfindet, wenn man es nur will. In der Herangehensweise der Integrierten Mediation findet der Konsument eine klare Systematik, einen sorgfältigen Umgang mit Informationen und eine Methodik wieder, die ihn in verfahrensunabhängig (in jedem Fall) zu einem Konsens führt. Dabei sind auch Kombinationen vorstellbar, über die sich die rechtliche Beratung oder gar das Gerichtsverfahren mit der Mediation methodisch verschmelzen lassen.
Bei der Integrierten Mediation ist das nutzen- und konsensorientierte, mediative Denken wichtiger als das Verfahren! Das Denken fließt in die Verfahren ein und erlaubt deren Anreicherung. Die Integrierte Mediation ist nicht nur ein Konzept, ein Modell und ein Format der Mediation. Sie ist auch ein gemeinnütziger Verein, der mit seiner Marke dafür einsteht, dass der Konsument sicher gehen kann, dass alle Wege zu einem nutzenorientierten Konsens ausgeschöpft werden.
Achten Sie auf diese Marke, wenn Sie eine Qualität für einen konsensualen, nutzenorientierten Umgang mit Konflikten erwarten und sicherstellen möchten, den Weg in das dazu führende Verfahren zu finden:
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