Wieder fand ein weiteres Modul im Training der IM/LV statt. Diesmal ging es um die integrierte Mediation. Die lettischen Mediatoren lernten unter Anderem, wie man aus Killerphrasen eine Mediation entwickeln kann. Das war aber noch lange nicht Alles.
Die integrierte Mediation versteht die Mediation nicht nur als ein isoliert abrufbares Verfahren, sondern auch als ein universell einsetzbares Konzept zur kooperativen Konfliktbeilegung. Das Konzept der Mediation beschreibt den Kognitionsprozess, also die Erkenntnisschritte, welche die Medianden zu durchlaufen haben. Sie ist also – wenn man so will – auch als ein Verfahren im psychologischen Sinn zu verstehen. Um das allein nachvollziehen zu können, bedarf es eines tiefer gehenden Verständnisses von Mediation und einer systematischen Sicht auf dieselbe. Es bedarf der Abgrenzung zur Mediation im mechanistischen Sinn und der Erkenntnis, welche Kompetenz die Mediation wie zur Verfügung stellen kann, um sie auch im beruflichen oder privaten Alltag anwenden zu können.
Die lettischen Mediatoren haben sich für diese Ausbildung bereit erklärt, obwohl sie es im Hinblick auf die gesetzlich geregelten Voraussetzungen zur Ausübung der Mediation gar nicht bräuchten. In Lettland genügt eine 60-stündige Ausbildung. Die Bereitschaft, dennoch eine derart aufwändige Weiterbildung durchzuführen, zeigt, dass es um mehr geht als nur um die Erlangung eines Titels.
Mit diesem Kurs, der insgesamt in 5 Modulen von IM Trainern angeboten wird, erlangen die lettischen Kollegen eine 2-Sterne Zertifizierung der IM. Sie haben dann eine mehr als 200 Stunden umfassende Ausbildung hinter sich gebracht.
Der nunmehr angebotene Kurs zum 2-Sterne Mediator setzt auf das EU Projekt auf, das seinerzeit im Auftrag des Justizministeriums in Lettland und der IRZ in Deutschland durchgeführt wurde. Er folgt den IM Standards und geht somit über den ohnehin schon recht hohen Level der in Deutschland unter den Verbänden abgestimmten Standards hinaus.
„Man kann schon jetzt sagen, dass die IM Mediatoren in Lettland die am Besten ausgebildeten Mediatoren sind“, sagen Kursteilnehmer.
Insgesamt ist es bemerkenswert, was unsere lettischen Kollegen dort auf die Beine stellen. Die Mediationsausbildung hat der Verein Integreta Mediacija Latvia in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verein integrierte Mediation selbst organisiert und eigenfinanziert.
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