Mediation könnte so schön und entspannend sein, gäbe es da nicht diese unangenehmen, hässlichen Gefühle der Klienten, die bei uns Mediatoren schnell unwillkürliche Abwehrreaktionen hervorrufen, weil wir nicht so genau wissen, wie wir damit umgehen können: Sollen wir deeskalieren – oder eine geeignete Meta-Kommunikation beginnen? Sollen wir uns davon nicht berühren lassen – oder das Unangenehme positiv reframen?
Und was heißt schon, „sich nicht berühren zu lassen“? Verschließen wir uns damit nicht auch den eigenen Gefühlen und versuchen, uns der Situation zu entziehen? Egal, was wir tun, es könnte vom Gegenüber leicht als eine Distanzierung und Wertung durchschaut werden, die uns in eine Falle laufen lässt. Bereits die Unterscheidung von angenehmen und unangenehmen Gefühlen enthält ein Urteil, das uns als Mediatoren möglicherweise parteilich und unfrei macht.
Gut wäre es, Gefühle, die auf uns zukommen, einfach nur als Gefühle zu nehmen und nicht zwischen „angenehm“ und „unangenehm“ zu unterscheiden; es wäre dann unsere Aufgabe, mit den eigenen (unangenehmen) Gefühlen so umzugehen, dass wir für die Gefühle der anderen vollständig offen bleiben. Wie das gelingen kann und dabei mit den anderen im selben Kontakt zu bleiben, ist ein Thema der buddhistischen Psychologie. Sie zeigt einen Weg, über die eigene Klarheit auch Klarheit mit den anderen zu finden.
Ein Seminar am 13./14. Juni in Frankfurt am Main mit einem buddhistischen Lehrer – Sjaak Kreffer aus München -, und einem Mediator aus Frankfurt – Werner Schieferstein – möchte erste Schritte dazu für den beruflichen Kontext aufzeigen und gemeinsam üben, (siehe Terminankündigung).
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