Die Stimmen werden immer lauter, die nicht die Mediation aber ihre Implementierung in Frage stellen. Zunächst monierte Moti Moroni bereits, dass die Mediation sich in Israel in einen Untergang entwickele. Moti spricht vom „decline of mediation„. Nun beschreibt Alan Sharland ein ähnliches Phänomen in UK. Er spricht vom „mess of mediation„. Sharland führt aus: „Family mediation UK will remain in a mess the longer it stays intertwined with the legal process and is not seen as a genuine alternative to the legal process, possibly never even needing a lawyer’s input unless absolutely essential for allocating asset distribution or other such issues“.
Völlig zu Recht weist Sharland darauf hin, dass sich die Mediation von der Justiz entkoppeln sollte, um sich auf ihre eigene Bedeutung zu besinnen. Mediation ist weder Ersatz noch Alternative zum Gericht. Es ist ein ANDERER Weg zur Konfliktbeilegung, der sogar zur Konfliktlösung führen kann. Auch in Deutschland lassen sich Trends ablesen, wo die Mediation nicht nur an konventionellen Verfahren gemessen und mit ihnen verglichen wird, um die Mediation mehr und mehr wie diese zu gestalten. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen und aus der Apfelzucht eine Birnenzucht gemacht.
Das was anders ist, beschreibt Sharland über den Bedarf, der allerdings auf den Effekt bezogen wird. Auf diese Weise vergleicht auch Sharland Äpfel mit Birnen. Er führet aus: „People who have been helped to create a redefined relationship involving improved communication, focused towards being effective parents rather than partners, do not need to keep referring to a document to be told ‘how’ to arrange things, they continue to develop and learn for themselves. That is what mediation can offer that a legal process cannot. But presently family mediation UK is in such a mess it has lost track of its true potential“. Die Mediation beschreibt ein Potenzial, das sich auf den PROZESS beschränkt und eine METASICHT erlaubt, die den Parteien ERKENNTNISSE einbringt, mit denen sie die Zukunft aus eigener Kraft bewältigen können.
Nun kann man sagen, dass Erkenntnisse auch in anderen Verfahren möglich sind. Auch ein vorgeschriebenes Verhalten kann den Parteien Erkenntnisse einbringen. Die Frage ist allerdings: warum so kompliziert? Versteht man die Mediation wie die integrierte Mediation, dann handelt es sich um einen Prozess, der Erkenntnisse ermöglicht, die mit der gesamten Komplexität des falles umgehen können. Die Bemühungen, die Mediation mit Gewalt zu implementieren und die Medianden in ein Verfahren zu zwingen, für das sie gegebenenfalls innerlich nicht bereit sind, steht der Mediation zwar nicht entgegen. Allerdings ist es ein Weg, der ganz und gar nicht zur Mediation passt. Die Mediation könnte sich den Bedarfen anpassen und auf Einsicht aufsetzen statt auf Zwang und Formalismus.
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