Der diesjährige Ärztetag ist vorbei – nach vielen Diskussionen beendet.
Ein Hauptthema: die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten. Die Kommunikation muss verbessert werden, soll verbessert werden, ist zu verbessern …
Zweifellos. Kommunikation als Thema während der Ausbildung. Sicher, eine gute Idee.
Aber: 2014 hatten wir in Deutschland 357.252 Ärzte. Und diese haben bereits über Jahre ihre eigenen Kommunikationsformen entwickelt, ausgeformt, Strategien der Verständigung – oder eben Nichtverständigung – mit den Patienten entwickelt.
Jeder, der mit Medizin zu tun hat, kennt es: das hinsichtlich Kommunikation unverzeihliche Verhalten. „Ihre Krankheit möchte ich ja nicht haben, da lohnt ja mein neues Auto nicht mehr“. „Haben Sie doch gewusst, dass das schadet – jetzt jammern!“
Natürlich: viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben einen hervorragenden Umgang mit ihren Patienten und verfügen über vielleicht sogar intuitive Kommunikationsmöglichkeiten und -wege.
Nur: ist das wirklich die Regel? Oder ist nicht ein großer Teil der Unzufriedenheit mit der Schulmedizin auch der Tatsache geschuldet, dass die Kommunikation nicht funktioniert? Aus einer Vielzahl von Gründen, häufig auch der extremen Zeitknappheit.
Gibt es also am Kommunikationsverhalten unter „normalen“ Bedingungen bereits Schwierigkeiten, wie wird es dann, wenn Fehler – vermeintlich oder tatsächlich – aufgetreten sind?
Seit 1975 gibt es bei den Ärztekammern eingerichtete Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen für Arzthaftungsstreitigkeiten. Dahin kann sich ein Patient wenden. Das Robert Koch Institut (RKI) als oberste Gesundheitsinstitution geht von 12.000 nachgewiesenen Behandlungsfehlern pro Jahr aus. Eine geringe Zahl scheint es. Wie viele Patienten diesen Weg erst gar nicht einschlagen, ist nicht bekannt.
Aber eigentlich geht es darum nicht:
Für die Mediation geht es als eine Facette im Gesundheitswesen um die Störung im Verhältnis zwischen Patient und Arzt. Um die Beziehungsstörung, den Verlust von Vertrauen. Auch um Kommunikation – oder eben die Ermöglichung, die Wiederherstellung von Gesprächen.
Nicht jeder Konflikt zwischen Arzt und Patient gelangt vor eine Schlichtungsstelle. Und: er gehört da auch nicht hin.
Viele Konflikte sind: Übersetzungsfehler. Verständigungsfehler. Eher gleichzusetzen mit Beziehungsproblemen, unterschiedliche Erwartungen treffen aufeinander und niemand klärt, worum es eigentlich wirklich geht.
Aber beide erfahren Verluste: der Patient, aber auch der Arzt, der vielleicht gar nicht versteht, warum „sein“ Patient plötzlich so zornig ist, oder nicht mehr erscheint.
Hier ist die (integrierte) Mediation gefragt!
Wie auch in vielen anderen Gebieten des Gesundheitswesens –
Ein erstes Treffen der Fachgruppe Medizin ist für den 3.7.2015 in Marburg geplant.
Wer Lust und Interesse hat:
Rückmeldung zur Planung/Organisation bei mir:
Monika Zielinski-Bülte
06421/999 89 87
Bis also bald!
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