Ein Mulitlemma ist viel mehr als nur ein Dilemma. In diesem Fall sind es verschiedene Dilemmas, die mit der Mediation zu tun haben oder von ihr sogar ausgehen. Die Mediation äußert sich in Widersprüchen. Eigentlich ist es nicht die Mediation die widersprüchlich ist, sondern die Art und Weise wie wir mit ihr umgehen. Dieser Beitrag stellt die verschienen Dilamms zusammen.
Das Mulitlemma stellt den Verweis auf mehrere Beiträge her, die teilweise noch work in progress sind. Sobald die Veröffentlichung erfolgt ist, werden die Verweise nachgetragen.
Der erste Beitrag betrifft das Justizdilemma
Es geht um die Widersprüchlichkeiten, welche die Justiz mit dem Angebot der gerichtsinternen Mediation auslöst. Nach Auffassung des Autors ist das Angebot weder im (langfristigen) Interesse der Justiz noch der Mediatoren. Die Vision entpricht der integtrierten Mediation. Lesen Sie bitte den Beitrag: Das Justizdilemma
Der zweite Beitrag betrifft das Dilemma der Verbände
Das verhalten der Mediationsverbände ist alle andere als mediativ. Warum ist das so? Der Beitrag versucht das Dilemma aufzuzeigen und die Ursachen nachzuweisen (demnächst),
Der dritte Beitrag betrifft das Dilemma der Mediation selbst
Die Mediation geht von einem autonomen Bürger aus, der dem Menschenbild von Carl Rogers entpsrechend selbständig in der Lage is, seine Probleme zu bewältigen. Je mehr Vorschriften die Mediation über die Verwirklichung der Prinzipien einfürht, umso mehr stellt sie diese autonome Fähigkeit in Frage. Der Autor hinterfragt, ob das so sein muss. (geplant)
Einen Gedankengang zu den Dilemmata biete ich an:
Im Konflikt bewegt man sich – so jedenfalls die „Harvard-Konzept“ nahe Literatur (Ury, Goldberg etc.) – immer zwischen den Möglichkeiten der Lösung über a) Interessen, b) Recht c) Macht. Die Qualität der Lösung entspricht absteigend auch dieser Aufzählung.
Die hier aufgezählten Dilemmata scheinen mir immer aufzutauchen, wo eine Sphärenüberschneidung dieser Lösungsmöglichkeiten stattfindet; dies kann auf mehreren Ebenen geschehen.
Im Justizdilemma muss der Wechsel von konfrontiativer zu kooperativer Parteienstrategie von der üblichen, in die Vergangenheit blickendenden Sachverhaltsbewertung Abstand nehmen und auf die Interessen der Parteien schauen, in die Zukunft blicken. Das der gerichtliche Vergleich hier ein Einfallstor mediativer Elemente sein kann, hat Arthur Trossen bereits in einem der vorigen Beiträge dargestellt. Gibt die Justiz damit Macht ab? Hat sie ein Interesse an besseren Lösungen? etc. ..
Im zweiten Fall geht es sicher auch um Machtinteressen, letztlich jedenfalls. Wer beherrscht womit den Ausbildungsmarkt etc.
Gleiches gilt im Dritten Dillmma; wer reguliert die Mediation? Bleibt bei einer Regulierung etwas auf der Strecke? Qui bono?
Die Schwierigkeit bei dem Spährenwechsel resultiert wohl auch daraus, dass Mediation letztlich mehr persönliche Haltung als (zivil-)prozessähnliche Struktur ist. Wie kann man aber Haltung regulieren und fassen? Geht gar nicht, denke ich. Die hier oft angesprochene Magie der Mediation entsteht doch letztlich aus dem Können – der Kunst – der Haltung des Mediators. Da kann man vielleicht noch Wissensstandards vorgeben.