Was wird denn jetzt gefördert?
Die Idee des Gesetzgebers, die Mediation zu fördern, produziert weiteren Streit. Jetzt warnen nicht nur die Mediatoren vor unterstellt schlecht ausgebildeten Kollegen. Auch die Versicherungsjuristen der Arbeitsgemeinschaft „Versicherungsrecht im Deutschen Anwaltverein sehen Gefahren im aktuellen Mediationsangebot.
Die Warnung richtet sich gegen die Rechtsschutzbversicherer und deren „Shuttle Mediation“-Angebot. Kritikpunkte sind:
1. Die Versicherer arbeiten nur mit hausintern ausgebildeten Mediatioren, deren Unabhängigkeit vom Auftraggeber wird in Frage gestellt. Immerhin sei es das Interssse der Rechtsschutzversicherer Kosten zu sparen. Haben die von Ihnen beauftragten Mediatoren etwa den Auftrag Geriochtsverfajren um jeden Preis zu vermeiden?
2. Die Shuttle-Mediation sei nur eine Light-Mediation (wir hatten sie eine sondierende Mediation genannt). Sie könnte dazu führen, dass die Kunden auf die fachkundige Beratung durch einen Rechtsanwaöt verzichten. Zumindest in Einzelfällen – so wurde uns (IM-Redaktion) berichtet, führt sie dazu, dass Parteien eine durchaus mögliche transformatove Mediation mit dem Argument ablehnten, sie hätten schon eine erfolglose (sondierende) Mediation hinter sich gebracht und würden eine weitere nicht mehr versuchen wollen.
Die Versicherer vertreten eine andere Ansicht. Sie belegen das Interesse und die Zufriedenheit der Verbraucher.
Die Statistik der ARAG besagt:
„Bei den 380.000 Rechts-Fällen, die bei der Arag im vergangenen Jahr bearbeitet wurden, gab es 10.000 Mediationen. 50.000 Verfahren / Jahr sollen es werden. Nach Auffassung der ARAG nicht genug, um einen grundlegenden Konflikt zwischen Anwälten und Versicherern auszulösen. Die Anwälte mögen das anders sehen. Die Verbraucher würden zu 89 % jederzeit wieder eine Mediation in Anspruch nehmen, 87 Prozent würden sie weiterempfehlen (Siehe den Bericht in Stern Online)
Es ist klar worum der Streit eigentlich geht.
Es geht um Märkte – der Verbraucher ist das Argument, die Mediation das Instrument. Die Telefonmediation kam übrigens in England auf. Dort wurden die Fälle vom Gericht mediiert und nur auf „small cases“ beschränkt, die weder den Anwälten noch den Mediatoren einen Markt nehmen können.
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