Die Shuttle Mediation (auch: Pendelmediation) ist eine vollwertige Mediation, bei der die Parrteien jedoch nicht beide gleichzeitig in einem Raum präsent sind. Der Mediator führt den Dialog mit den Parteien getrennt durch und überbringt die mit der in einem anderen Raum befindlichen Partei erarbeitete Botschaft zu der Partei im anderen Raum. Das geschieht wechselseitig.
Das Procedere entspricht der Windows 1 Technik der Mediation, wo beide Parteien gleichzeitig anwesend sind. Auch hier führt der Mediator im Grunde Einzelgespräche (Dialoge) mit den Parteien. Weil die andere Partei jedoch anwesend ist, hört sie es mit eigenen Ohren, wie sich beispielsweise aus einem Angriffe eine nicht verletzende Ich-Botschaft herausbildet.
Die Führung von Einzelgesprächen wird in der Mediation als Caucasing bezeichnet. In den angelsächsischen Systemen (wie z.B. England, Amerika) bildet das Casucasing die Standarderöffnung einer Mediation. In den kontinentalen Systemen (wie z.B. Deutschland) wird das Casucasing eher reduziert angewendet. Dann nämlich, wenn es den Parteien nicht möglich ist, in einem Raum zusammen zu sein.
Der Vorteil des Caucasing ist, dass die Parteien leichter über ihre strategischen Fragen sprechen können. Der Nachteil ist, dass sie die Übersetzung des Mediators nicht erleben.
Die Rechtsschutzversicherungen bieten die Shuttle Mediation offensiv an. Gewollt ist eine Verbesserung ihrer Dienstleistung. Sie möchten nicht nur in der Rolle sein, Rechtskosten zu erstatten, sondern auch einen Service anbieten, der die Parteien bei der Lösung ihrer Konflikte beratend und besser unterstützt. Was die Rechtsschutzversicherungen anbieten, ist eine Telefonvermittlung. Ein dazu beauftragter Anwaltsmediator bespricht den Fall telefonisch mit beiden Seiten. Oft kann er bereits in diesem Gespräch zu einer Klärung und Beilegung des Konfliktes beitragen. Technisch gesehen dürfte es sich bei den Gesprächen aber eher um eine Moderation handeln als um eine Mediation.
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