Anwälte schicken Mandanten lieber vor Gericht
Dies glauben jedenfalls 78% der Befragten einer Umfrage zur Mediation. 76% der Befragten glauben, mit dem Mediationsgesetz würde sich die Bekanntheit der Mediation verbessern. 35% der Befragten haben sich dafür aussprechen, dass das Gesetz die Ausbildung im Detail regeln solle. 71% glaubten, die Qualität der Mediation ließe sich durch vorgeschriebene Ausbildungsinhalte verbessern. Nur 6% haben sich für den Einsatz von Richtern in der Mediation ausgesprochen und 44% glauben, die Gerichtsmediation vermische zwei Verfahren miteinander.
Dies und mehr ergibt sich aus einer Umfrage zur Mediation in Deutschland 2011, die von Dr. Martin Engel, LL.M. (Stanford) durchgeführt wurde. Die Umfrage finden Sie unter dem nachfolgenden Link.
Ergebnisse Mediationsstudie
Ich halte die Umfrage nicht für repräsentativ und die Fragen nicht für aussagekräftig. Wenn die Frage beispielsweise lautet: Glauben sie dass sich in der Gerichtsmediation zwei Verfahren miteinander vermischen? dann denke ich, diese Frage lässt sich nur mit „es kommt darauf an“ beatworten. Wenn der Richtermediator gut ausgebildet ist und sein Handwerk versteht, dann nicht. Wenn der Befragte die Bandbreite der Mediation nicht kennt, dann ist eine bejahende Antwort ebenso wertlos, weil er von einer Vermsichung ausgeht, die aber de facto keine ist. Die Umfrage liegt auf dem Niveau wie die Befragung seinerzeit auf dem Kongress in Hannover, wo 97% der Befragten meinten, ihre Mediatorkolleginnen und Kollegen seien unzureichend ausgebildet worden. Aber trotzdem witzig zu lesen. Ich denke, die Umfrage besagt mehr über die Befragten als über die Mediation. War es eventuell genau das, was erwartet war?
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