Kongress Mediation 2003 Mediation und Recht 
Die Frage nach der Zukunft der Mediation scheint untrennbar mit der Auseinandersetzung ?Mediation und Recht? verwoben zu sein. Der schweizerische Kongress hat einen umfassenden Überblick über das Verhältnis von Mediation und Recht gegeben und wichtige Impulse für die Zukunft der Mediation gesetzt. Die Sektion Schweiz des Vereins Integrierte Mediation organisierte den KongressMediation2003. Zu der spannenden Auseinandersetzung mit dem Thema ?Recht und Mediation? trafen sich 110 Teilnehmer – das entsprach der maximal möglichen Teilnehmerzahl – aus den unterschiedlichsten Berufen, Institutionen und Verbänden. Spannend war die Veranstaltung von der ersten Minute an. Der Geschäftsführer des Integrierte-Mediation e.V. Sektion Schweiz und Mitglied der Kongressleitung, Lic.iur. Max Künzi, stellte gleich zu Beginn der Veranstaltung die provokante These auf: ?Ich bin Jurist und deshalb der geborene Mediator!? Gleichzeitig wies er auf die Wichtigkeit hin, dass die Verfahrensgrundsätze der Mediation nicht dogmatisch hochstilisiert werden. Ein qualifiziertes Auditorium sah sich mit diesen Aussagen inspiriert, der weiteren Veranstaltung neugierig und kritisch zugleich zu folgen. Die ebenso qualifizierten Referenten waren: Professor Dr. iur. Peter Gauch, Lehrstuhl für Zivil- und Handelsrecht, Universität Freiburg, Dr. iur. Peter Liatowitsch, Advokat, Notar und Mediator, Lehrbeauftragter der Universität Fribourg, Professor Dr. iur. Isaak Meier, Universität Zürich, Lehrstuhl für Zivilprozessrecht, Schuldbetreibungs-und Konkursrecht sowie Privatrecht, Professor Dr. iur. Roland Proksch, Präsident der Evangelischen Fachhochschule Nürnberg, Professor für Familien- und Sozialrecht, Arthur Trossen, Richter und Vorstandsvorsitzender des Vereins Integrierte-Mediation. Mit ihren Vorträgen spannten die Referenten einen Bogen von der Beschreibung der schweizerischen Rechts- und Gesetzgebungslage bis hin zur Frage der Etablierbarkeit der Mediation im Umfeld der Rechtsanwendung. Erwähnenswert ist, dass gemäss Professor Meier, die im entstehen begriffene neue Zivilprozessordnung der Schweiz die Mediation leider noch zu wenig berücksichtigt, erwähnenswert sind aber auch die pragmatischen Ausführungen von Professor Gauch: Entscheidend sei letztlich die gelungene Lösung des Konfliktes und nicht die angewendete Methode. Er sprach damit ungewollt der ?integrierten Mediation? das Wort. Unterbrochen wurde die perfekt organisierte Veranstaltung nur durch die Pausenbewirtung und den Stehlunch. Genug Gelegenheit zur Kontaktaufnahme der Teilnehmer untereinander. Es herrschten eine gute Athmosphäre und ein liberaler Geist. Im zweiten Teil brachte Dr. iur. James Peter, LL.M., Rechtsanwalt und Mediator, die Frage nach der Zukunft der Mediation mit ihrer Positionierung in einen Zusammenhang. ?Sind wir Künstler oder Diensteister?? lautete die Frage. Eine Frage, die das Podium mit eigenen Erfahrungen kommentieren konnte. Dort waren die konträren Meinungen positioniert. Die Teilnehmer des abschliessenden Podiums waren Dr. iur. Beatrice Gukelberger, Fürsprecherin, Notarin und Mediatorin, Ulrich Hirt, Fürsprecher, Alexander Tschäppät, Fürsprecher, ehemaliger Richter und Nationalrat, Gemeinderat der Stadt Bern, Toni Wirz, Dipl. Sozialarbeiter HFS und Mediator, Leiter des Beratungszentrums des Schweizerischen Beobachters ? als überzeugender Podiums-Moderator, Danièle Wüthrich-Meyer, Fürsprecherin, Präsidentin des Obergerichtes des Kantons Bern, Martin Zwahlen, Fürsprecher und Mediator, Bern. Die Podiumsdiskussion zeigte verschiedene aufschlussreiche Aspekte auf: Dr. Gukelberger war früher als stadtbekannte Anwältin tätig ? und heute ist ihre Dienstleistung aus Ueberzeugung nurmehr die ?Rechtsberatung und Mediation?. Als überzeugter ?streitender Anwalt? gehörte dem Podium Ulrich Hirt an ? nur zeigte sich, dass bei ihm keine grundsätzliche Abneigung gegen die Mediation vorhanden ist. Als Resumee des Kongresses darf anerkennend gewürdigt werden: Die Tagung war ein großer Erfolg für die Veranstalter und eine gewinnbringende Veranstaltung für die Teilnehmer zugleich. Im nächsten Jahr wird es einen Folgekongress geben. Veranstalter:


Integrierte Mediation, Sektion Schweiz CTS Group Partners for human solutions HSA – Hochschule für soziale Arbeit WDF -> Institut Weiterbildungen Dienstleistungen Forschung IBR -> Institut für Betriebs- und Regionalökonmie Luzern Die unterstütztenden Organisationen


CTS Consulting ? Mediationsforum Schweiz FH ? Schweizerische Kammer für Wirtschaftsmediation ? Fachhochschule Aargau, Departement Wirtschaft, Baden ? Fachhochschule Zentralschweiz Luzern